Stand Oktober 2004:
Anfang 2004 habe ich drei Vanguard 570 von Emil Kimmig´s Witwe gekauft, der in etwa zeitgleich mit Norbert Schwarze Flugmotoren komplett mit Getriebe und Auspuffanlage für den UL-Markt anbieten wollte. Da Emil Kimmig Ende 2000 gestorben ist, habe ich wenig bis gar keine Informationen zu den Modifikationen, nur 2 Ordner mit Rechnungen, Briefverkehr, Testlaufprotokollen etc.
Zwei der Motoren habe ich weiterverkauft, den dritten habe ich behalten, er war zum Teil zerlegt, verteilt in 3 grossen Kisten.
Was bei dem Motor alles umgebaut wurde, weiss ich nicht so genau, nur:
-es sind die Sportpleuel eingebaut, die B+S eine Zeitlang für den Kartsport angeboten hat.
-Die Ventilfedern sind aus 2,7 mm starkem Material, Original ist 2mm
-Das Schwungrad ist mit Langlöchern versehen, somit kann die Zündung in gewissen Grenzen verstellt werden.
Bisschen schwierig rauszukriegen, was original ist, wenn man keinen Originalmotor neben sich liegen hat und zum Vergleichen beide zerlegt. In einer der Kisten liegt noch eine Nockenwelle rum....
Ich habe den Doppelelement-Vergaser, der in einer der Kiste rumlag, montiert.
Um einen vernünftigen Luftfilter (JR ER06501) verwenden zu können, habe ich einen ovalen Ansaugflansch aus benzinbeständigem GFK laminiert.
Über die Leistung kann ich noch nichts sagen, ein Testlauf im Oktober 04 war nicht so erfolgreich: der Motor wurde recht schnell heiss, nahm schlecht Gas an und ging verzögert in den Leerlauf zurück. Eigentlich wollte ich die Maximaldrehzahl ermitteln (mit einem 140cm Prop), um so Mithilfe des Leistungsprotokolls, welches Emil Kimmig für einen seiner Motoren erstellen liess, eine ungefähre Leistungseinschätzung machen.
Wahrscheinlich stimmt die Vergaser/Zündungsabstimmung noch nicht.




Zum Flieger:
Anfang 2003 habe ich eine J3-Kitten, Baujahr 92 mit nur 50 Stunden, gekauft, eingebaut ist ein Rotax 447 mit 38PS. Der Flieger ist leider etwas schwer geraten, fliegt sich sehr schön, aber der Spritverbrauch liegt bei mindestens12l/h bei 80-90km/h.
Im Winter 04/05 werde ich den Flieger erstmal abspecken, d.h. Bespannung runterreissen, alles was nicht unbedingt nötig ist, rausschmeissen etc.
Der Briggs ist auch etwas leichter als der Rotax (40,5kg komplett), in der momentanen Ausführung wiegt er mit Getriebe und Auspuffanlage nur 32 kg (ohne Öl).
Da die Zuladung bei der J3-Kitten minimal ist, möchte sie nur mit dem Allernötigsten ausstatten:
kein Generator
keine Batterie
Anlassen altmodisch per "handpropping" oder Seilzugstarter.
kein Schnickschnack im Cockpit, alles möglichst einfach und puristisch.
Einen Kimmig´schen Motorträger habe ich auch noch, momentan ist noch nicht klar, ob ich ihn an die Kitten anpassen kann oder gleich einen neuen baue.






Stand Januar 2005:

Bevor ich die Umbauaktion auf den B&S beginne, muss ich den Vogel erstmal ein wenig erleichtern, da der Erbauer zuviel unnötigen Ballast miteingebaut hat. Dabei komme ich leider um eine komplette Neubespannung nicht herum, zumal der Flieger nicht mit Ceconite bzw. Diolen, sondern mit Baumwollgewebe bespannt ist.
Leider habe ich keine Werkstatt oder Garage zur Verfügung, deswegen habe ich ein stabiles Partyzelt im Garten aufgebaut, geheizt wird mit einem Gaskatalytofen (den ich dann beim Lackieren oder Streichen mit Spannlack lieber ausschalte...).

Es ist nicht ganz einfach, bei schönsten Flugwetter einen an sich gut funktionierenden Flieger für ein paar Monate fluguntüchtg zu machen, nach dem ersten Quadratmeter abgerissener Bespannung verliert man allerdings schnell die Hemmungen...

Überall finde ich Möglichkeiten zum Gewichtsparen:
Der Kabinenboden z.B. bestand aus einer Sperrholzplatte, welche mit viel eingedicktem Harz mit dem Rahmen verklebt war, sie wird durch eine leichte CFK-Styropor Verbundplatte ersetzt.
Auch die Sperrholzplatte rechts neben dem Sitz fliegt raus. Die beiden "Wurzelrippen" oben am Rumpf bekommen grosse Löcher verpasst (haben keine tragende Funktion)
Der Stahlrohrrahmen muss neu lackiert werden, da der alte Lack teilweise abgeplatzt ist und die eine oder andere Stelle schon etwas Flugrost angesetzt hat.
Grundiert wird der Rahmen mit "Sikkens" 1K Grundierung, lackiert mit "Sikkens" Autocryl 2 Komponentenlack. Ich überlege, ob ich ein wenig Weichmacher zumischen soll, da Autolack sehr spröde wird und an beanspruchten Stellen leicht abplatzt.
Bespannt werden Rumpf und Flächen wahrscheinlich mit Ceconite NC, verklebt mit Klebelack, 2-3 Lagen Spannlack, die letzte Schicht mit Aluminiumpulver als UV-Schutz. Die Endlackierung mache ich auch mit "Sikkens" Autocryl 2 Komponentenlack + Weichmacher.

Ich hoffe, mit der Aktion bis zum Frühjahr fertig zu werden, um dann erstmal noch ein paar Stunden mit dem Rotax "ultraleichter" fliegen zu können, ich möchte nicht zu lange pausieren. Die Vorbereitungen für den Motorumbau (Motorträger anpassen, neue Cowlingform etc.) führe ich natürlich jetzt schon durch.


jetzt gibt´s kein Zurück mehr: Kleinholz....