ULI Erstflug - kleine Fliegergeschichte von aeroklaus
2 MPG-Videoclips, jeweils ca.1,5 Minuten, ca. 16,5 MB:
Flug eines Scheibe ULI1 aus der Sicht des erstaunten Zuschauers, Directors Cut von Andreas (Jesenwang ?)
Flug eines Scheibe ULI1 aus der Sicht des mutigen Piloten, von Klaus (Bremgarten-Rheintal Oktober 2002)
Der Scheibe ULI 1 war mein erster Flieger, während meiner UL-Ausbildung habe ich ihn in nicht sehr guten Zustand gekauft und erstmal zerlegt, um ihn komplett neu aufzubauen. Aus den geplanten 6 Monaten Aufbauzeit wurden dann ca. eineinhalb Jahre...
Er wurde ca. 1982/83 von Egon Scheibe (Scheibe Flugzeugbau) konstruiert und ist eine witzige Mischung aus solidem deutschen Flugzeugbau mit einem kunstvoll verschweissten, offenen Stahlrohrrumpf, gepaart mit ökonomischen UL-Elementen wie Duralrohrholmen mit Formrippen aus Schaumstoff, fest bespannt mit Diolen. Das ganze Flugzeug ist mit Stahlseilen verpannt, nicht nur die Flächen, sondern auch der Rumpf. Einfach, preiswert, aber sehr robust.
Mein ULI hatte statt eines lenkbaren Spornrads einen Schleifsporn aus Stahl, der anfangs für einige Irritationen beim Rollen gesorgt hat: Um die Ecke bekam man den ULI nur mit vollem Seitenruderausschlag+Vollstgas+ein wenig Glück. Manchmal war halt Abschnallen, Aussteigen und Herumheben des Hecks angesagt.
Der ULI fliegt fast von alleine, das muss er auch, denn in der Anfangszeit der UL-Fliegerei in Deutschland gab´s noch keine Doppelsitzer zu Schulung, und so war der erste Flug eines Flugschülers auch gleich der erste Alleinflug.
Leider war er mit dem Hirth 263 (der ansonsten ein super zuverlässiger Motor ist) etwas zu schwach motorisiert, bei hochsommerlicher Hitze waren manchmal nur 0,5 m Steigen drin. Allerdings konnte man bei moderater Thermik auch ein bisschen kurbeln und das schwache Steigen damit verbessern.
Ein bisschen aufpassen sollte man, dass im Leerlauf oder bei ausgeschaltetem Motor immer ausreichend Strömung am Pendel-Höhenleitwerk anliegt, also lieber etwas schneller fliegen. Die Ruderwirksamkeit ist sonst eher schwach. Ein Fliegerkollege ist schon mal beim zu langsamen Thermikkurbeln ins Trudeln geraten und hat dann ziemlich viel Höhe zum Ausleiten benötigt.
Ich habe den ULI dann aus diversen Gründen wieder verkauft, jetzt trauere ich ihm aber schon ein bisschen nach, denn die Sicht in diesem offenen Flieger war durch den Pusher-Antrieb war einfach genial !
Das Nachfolgemodell ULI 2 hatte dann einen Zugantrieb (ebenso ein Hirth 263) und ein Bugradfahrwerk.
Hersteller:
Scheibe Flugzeugbau GmbH
August-Pfaltz-Strasse 23
85221 Dachau
www.scheibe-flugzeugbau.de
1 Sitzer
Spornrad oder Schleifsporn (ULI1), Bugrad (ULI2)
Hochdecker, Tragflächen und Rumpf seilverspannt
Druckantrieb (ULI1) Zugantrieb (ULI2)
Leergewicht: 110 kg
Gesamtgewicht: 220 kg
Spannweite: 9,68m
Fläche: 13,00 m2 (ULI1), 12,78m2 (ULI2)
Länge:7,30 m (ULI1), 5,14m (ULI2)
Vmin/Vmanöver/Vmax.: 45 / 80 / 95km/h
Motorisierung:
Göbler-Hirth 263
König SC 430 (nur ULI1)
Ein schöner Uli1 in Griesau (EDPG), fotographiert von Andreas:
aha, der hat also auch den König 3-Blatt drauf:
der Tank ist nicht serienmässig. Im Hintergrund das grosse Brüderchen, der(die) Ultra:
Die D-MPER von Harold und seinem Partner, sie bekommt wahrscheinlich eine französische Zulassung verpasst:
Andreas´s berühmte Tigerenten-Kollektion:
Andreas´s Scheiblette D-MRIY zusammengebaut: